von Thomas A. Keck | Fotos |
Parabeln, aus dem Leben, auf das Leben, in der Tradition des absurden Kammerspiels eines Ionescos oder Becketts geschrieben und durch grotesk-witzige Moderationen und Improvisation verknüpft, führen den Betrachter in alptraumhafte Bürowelten, in unwirkliche Räume, die doch seltsam vertraut sind.
Die Bewerbung ist ein skurriles Lehrstück von der Qualitätsprüfung des Materials Mensch, ein manchmal zynischer, oft makabrer Blick hinter die Kulissen des Lebens. Mal hat die Bewerberin um den Posten des „Individualbeseitigers“ das falsche Geschlecht, mal ist der angehende „Kaprotinenkalkschüttler“ zu alt, weil er vierzig Jahre auf dem Flur des Personalbüros gewartet hat, im „Überwachungskeller“ droht das Leben kurzfristig an der Schnittstelle zwischen erstem Berufstag und Pensionierung außer Kontrolle zu geraten, und die „Gesellschaft zur progressiven Subordinierung des Mannes e.V.“ prüft die Lebensverhältnisse eines verklemmten Kandidaten direkt vor Ort.
Freunde des schwarzen Humors werden an diesem Vexierbild der Gesellschaft en miniature Gefallen finden, bleibt Ihnen doch das herzhafte Lachen ab und zu im Halse stecken und geht in ein leichtes Schaudern über. Aber keine Sorge, für „comical relief“ wird stets gesorgt.
Es spielen: Anett C. Coerper, Marcus Kirchhof, Stephanie Resky, Günter Schlanstedt, Ute Vogel, Zliq O.Weber, Gerd Wirtz
Regie: Corinna Nilson
Szenenbild: Jupp Wagner
Bühnenmeister: Peter Dickmeyer
Musik: Zliq O. Weber, T.J. May
Aufführungen 2006 im Theater Tiefrot, Comedia, Theater im Hof